Grabfresken mit gebündelten Spargeln sollen der Beweis sein, dass bereits die alten Ägypter vor 5’000 Jahren den Spargel gekannt und als «in der Liebe nützlich» geschätzt haben sollen. Da aber der Spargel in Ägypten nicht heimisch ist, dient diese These wohl eher nur findigen Werbern als letztes Argument für einen Spargelverkauf.
Anders Hippokrates von Kos (460 – 370 v. Chr.), der berühmte Grieche, nach dem der ärztliche Eid benannt ist. Er beschreibt die gesundheitlichen Aspekte der Spargel-pflanze. Deshalb war der wildwachsende Spargel für die Griechen ein bewährtes Heil-mittel mit besonders wertvollen Inhaltsstoffen.
Die Römer, nicht nur bekannt für ihre grossen Eroberungszüge sondern auch für ihre kulinarischen Genüsse, waren die Ersten, die den Spargel richtig kultivierten. Marcus Porcius Cato (ca. 234-149 v. Chr.) lieferte eine ausführliche Anleitung, wie man Spargel im eigenen Garten richtig anbaut und jede wohlhabende römische Familie, die etwas auf sich hielt, genoss den Spargel als köstliche Vorspeise (sozusagen der Superfood der 200-er und 100-er Jahre vor Christus).
Mit dem Niedergang des römischen Reiches wurde es erst einmal ruhig um den Spargel. In England und Frankreich war er dann aber zu Beginn des 16. Jahrhunderts wieder weit verbreitet und auch in Deutschland gehen bedeutsame Anbaugebiete, beispielsweise rund um Berlin, bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Lange Zeit wurde der grüne Spargel bevorzugt, der Bleichspargel musste sich seinen Platz auf dem Teller also erst erkämpfen. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war der Spargel zudem eine geschätzte Heilpflanze und musste deshalb in Apotheken immer vorrätig sein.